26.06.-02.07.2016 Sommerlager
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- Erstellt am 03. Juli 2016 - 17.11
- Verfasst von Steffen Uhlich
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Sommerferienauftakt in Hormersdorf
Der 1.Tag – die Beißfliegen schienen nur auf uns gewartet zu haben.
Ab 14.30 Uhr trafen alle nach und nach in der Jugendherberge ein. Die Zimmer wurden eingerichtet, Betten bezogen und die Schränke eingeräumt. Nicht zu vergessen, die vielen Süßigkeiten bereitgelegt. 16.30 Uhr waren alle 71 Kinder und die 5 Betreuer da und es begann der langweiligste Teil des Tages, die Einweisung und Belehrung.
. Anschließend konnten alle noch das Freigelände in Beschlag nehmen. Die Jungen spielten natürlich sofort Fußball. Während die jüngeren Kinder den Süßigkeitsautomaten entdeckten und sofort plünderten. Zum Abendbrot waren wir ganz alleine. Das Angebot konnte sich sehen lassen. Alle schienen zufrieden zu sein. Doch schnell saßen die Betreuer allein im Speisesaal, denn das EM-Spiel Deutschland gegen die Slowakei lief bereits. Nach dem Schlusspfiff zogen sich alle lange Sachen an und wir spazierten noch eine Runde zur Badestelle und dem Spielplatz am Greifenbachstauweiher. Es wurde gebuddelt, gespielt oder nur gequatscht. Für jeden war was dabei. Nur gut, dass wir uns für lange Sachen entschieden haben. Da gibt es hier so kleine Plagegeister, wir nannten sie Beißfliegen, die haben mächtig genervt und ständig zugebissen. Manches Kind sieht aus wie das Sprinttrikot bei der Tour de France. Und dies gleich am ersten Tag. Gut eine Stunde waren wir unterwegs.
22.00 Uhr sollte Nachtruhe sein. Wie es so am ersten Tag ist, verzögerte sich alles ein wenig. Mit 20 Minuten Verspätung lagen alle im Bett. Dann hat es noch eine Ewigkeit gedauert bis auch wirklich Ruhe eingezogen ist.
Tag 2 – ein ereignisreicher Tag
Nach einer sehr kurzen Nacht wurden die ersten bereits 6.00 Uhr munter. Das wird sich sicherlich in den nächsten Tagen gründlich ändern! Trotzdem blieb es noch lange ruhig. Uns weckten angenehme Sonnenstrahlen und ein lautes Vogelkonzert. Trotzdem gingen wir erst 8.00 Uhr zum Frühstück. Da wir noch allein im Haus waren, ein Frühstück ganz in Ruhe! Nach der Stärkung begaben wir uns unter lautstarken „Jubelrufen“ der Kinder auf Wanderschaft. Einmal Rund um den Greifenbachstauweiher und dann hoch bis zu den Greifensteinen. Natürlich mit genügend Pausen zwischendurch. Oben angekommen wollten wir eigentlich noch den Aussichtsfelsen erklimmen, doch leider war niemand für die Eingangspforde zuständig und 76 x 1 Eurostücken hatten wir leider nicht bei uns. So musste der Blick ins Land und nach Chemnitz ausfallen. Also weiter bis zur Stülpner-Höhle. Auch da hatten wir Pech. Es stand alles unter Wasser. Wir trösteten die Kinder mit Gummibärchen als Zielprämie. Dann ging es zurück zur Jugendherberge. Kurz vor den Mittagessen trafen wir dort ein. Zum Essen gab es Salatteller, Kartoffelsuppe mit Wiener und Quarkspeise. Es hat gut geschmeckt.
Nach einer einstündigen Pause starteten wir wieder zum Stausee. Diesmal ausgerüstet mit Badesachen. Schnell waren die ersten Kinder im Wasser. Ihnen scheinte das 20°C nichts auszumachen. Es wurde fleißig gebadet, gebuddelt und gespielt. Chillen war angesagt. Viele setzten ihr erstes Taschengeld in Eis und Pommes um. Die Verkäuferin freute sich! Einige schwammen auch über den See. Das waren ca. 900 Meter. Gegen 17.00 Uhr bliesen wir zum Rückzug.
Am Abend hatten wir dann noch unsere Eröffnungsdisco. Stimmung von der ersten Minute an. Schön, dass es noch Tanzwütige gibt. Aber um die jüngeren Kinder muss man sich da schon Gedanken machen. Die Jungen spielten lieber Fußball. Heute war für die kleineren Kinder bereits 21.00 Uhr Nachtruhe. Das war gut so, denn sie schliefen ganz schnell ein.
3.Tag – Steine, Steine und noch mehr Steine
Der Tag erwachte bei schönstem Sonnenschein. Doch leider hielt der nicht lange. Als wir uns auf den Weg zum Haus der Steine machten begann es leicht zu Regnen. Das störte jedoch nicht, denn wir wollten heute auf Schatzsuche gehen. Einige Kinder sollten beim Steine schleifen ihre Armmuskeln in Bewegung bringen. Die Arbeitsgänge vom „rohen“ Stein bis hin zum wunderschön anzusehenden Endergebnis waren mit viel Schleifen verbunden. In knapp zwei Stunden erfuhren wir auch viel Wissenswertes über die Welt der Steine. Die jüngsten unserer Teilnehmer durften die einfachere Variante nutzen. Sie schürften Edelsteine aus einem kleine Bachlauf. Alle waren eifrig bei der Sache. Vom Katzengold bis zum Achat war alles dabei. Stolz wie Oscar bestaunten sie ihr Suchergebnis. Jetzt wurde noch reichlich Umsatz gemacht und die eigene Ausbeute noch veredelt. Die große Gruppe nutzte den Vormittag zur Vorbereitung des Geländespieles oder chillten in der Jugendherberge.
Zum Mittagessen gab es heute Nudeln, Salat, Melone und Kaltschale, also das Top-essen unserer Kids. Die Pause währte nur kurz. Jetzt waren die restlichen Kinder beim Steine schleifen angemeldet. Da überraschend schönes Wetter wurde und die Sonne herauskam, änderten wir unser Nachmittagsprogramm und gingen Baden. Es war ein wunderschön chilliger Nachmittag.
Nach dem Abendbrot wurde es wieder sportlicher. Johannes spielte mit den Kindern „Räuber und Gendarm“ und andere Team-Laufspiele. Groß und Klein spielten gemeinsam. 21.00 Uhr durften heute mal fast alle im Bett sein. Bei den Zimmern der jüngeren Kinder war sofort Ruhe. Die viele frische Luft hatte ihre Opfer gefunden.
4.Tag – Ganztagestour - Abkühlung unter Tage
Gleich nach dem Frühstück starteten wir zu unserer Tagestour. Es war kühl aber die Sonne lugte schon durch die Wolken. Vor uns lagen gut sieben Kilometer Fußmarsch. Die Spitzengruppe legte einen guten Wanderschritt vor. So kamen wir sehr zügig voran. Bereits 11.00 Uhr standen wir vor den Toren von Ehrenfriedersdorf. Da gönnten wir uns eine kurze Verschnaufpause. Rein in die Stadt und dann den Sauberg erklommen, schon waren wir am Bergwerk angekommen. Alle hatten sich eine Stärkung verdient. Es gab frische Bäckerbrötchen, Wienerwürstchen, Käse, Wurst uns allerhand Grünfutter. Als alle satt waren teilten wir uns in drei Gruppen und ab ging es in die Kleiderkammer zum Umziehen. Zwei Gruppen wurden für die Erlebnistour mit Overall, Stiefel, Helm und Stirnlampe ausgerüstet. Wir sahen lustig aus. Die kleinsten von uns nahmen an der Touristentour teil und bekamen einen Umhang und Helm. Nachdem wir ordentlich über unser Aussehen gelacht haben, konnte es losgehen. Wir fuhren mit dem Förderkorb hinab in 100m Tiefe. Der Rundgang dauerte zwei Stunden. Dabei lernten wir viele technische Geräte kennen. Wir durften verschiedene auch ausprobieren. Dabei ging es ziemlich laut zu. Mit der Grubenbahn fuhren wir einen Kilometer bis zu einem riesigen Wasserrad. Durch einen sehr schmalen und niedrigen Gang mussten wir kriechen. Platzangst wäre da fehl am Platze gewesen. Eine schöne Erlebnistour! Als wir alle wieder Beisammen waren stiefelten wir zurück zur Jugendherberge. Mit drei Unterbrechungen erreichten wir unser Ziel: zum leckeren Muffin essen (vom Bäcker!), am Röhrgraben und am Stauweiher zum Baden. Diesmal hatten wir Glück, die Rutsche war geöffnet und wurde sofort von uns beschlagnahmt. Die Zeit wurde knapp. Wir mussten uns beeilen noch rechtzeitig zum Abendbrot wieder in der Jugendherberge zu sein. Den 14 Kilometer langen Fußmarsch und die Führung im Bergwerk haben alle mühelos weggesteckt.
Nach dieser Stärkung freuten sich fast alle auf die nächste Runde „Catch the Flagg“. Es wurden vier Runden! Dafür „opferten“ die Kids sogar die geplante Disco. 21.00 Uhr bzw. 20.00 Uhr war Nachtruhe.
5.Tag – Tag der Entscheidungen
Heute war ein verflixter Tag. Ständig mussten wir neu entscheiden: Geländespiel ja der nein, Bootfahren ja oder nein, in den Wald gehen ja oder nein, mit wem zur Nachtwanderung gehen?
Laut Wetterbericht sollte es ein verregneter Tag werden. Also entschlossen wir uns die morgendlichen Sonnenstrahlen für unser Geländespiel zu nutzen. Schnell haben die großen Stationsbetreuer ihre Stationen aufgebaut. Bereits 9.00 Uhr erfolgte der Start der ersten Gruppe. Eine Strecke von vier Kilometern lag vor ihnen. Regelmäßig waren Stationen aufgebaut. Dabei musste erst der Betreuer gesucht und dann verschiedene Aufgaben gelöst werden. So wurden aus Knäckebrot vorgegebene Gegenstände „gebissen“, mit Bällen balanciert, ein Slalomlauf gerannt, auf Steffen zielschießen gemacht, Fragen beantwortet, ein Schatz gesucht, durch ein Spinnennetz geklettert und gemeinsam eine Decke umgedreht. Knapp zwei Stunden waren alle unterwegs. Das wichtigste – es hat nicht geregnet!
Zum Mittagessen gab es Salat, Gulasch, Bohnen und Knödel sowie Melone. Die Pause danach war kurz. Da die Gewitter noch nicht im Anzug waren, entschieden wir uns die mitgebrachten Schlauchboote startklar zu machen. Die drei jüngeren Gruppen wollten damit in See stechen. 15.00 Uhr war es endlich soweit. Die ersten Boote wurden zu Wasser gelassen. Schnell merkten die Kids, dass es gar nicht so leicht ist ein Boot vorwärts zu bewegen, wenn man bei der Einweisung nicht zuhört. Schließlich schafften es fast alle. Drei Boote wagten die Seeüberquerung. Dabei waren die kleinsten Jungen die schnellsten Paddler. Im Boot saßen. Gustav, Arvid, Lenn und Leif. Wer nicht gerade im Boot saß buddelte im Sand, badete oder gab gute Ratschläge an die Bootsbesatzungen. Zu unserem Erstaunen kam nicht der Regen sondern die Sonne zum Vorschein und es wurde ein schöner Nachmittag.
Die großen Gruppen von Johannes und Paul gingen am Nachmittag in den Wald um Hütten zu bauen und ein Entenrennen zu veranstalten. Beim Entenrennen siegte die Ente von Lena. Nach dem Abendbrot tanzten wir bei unserer zweiten Disco richtig ab. Dann warteten wir bis es dunkel wurde und es ging zur Gruselnacht bei der Nachtwanderung. Als Anlauf bis es richtig dunkel wurde liefen wir eine Runde um den Stausee. Dann kam der Zeitpunkt der Entscheidung: gehe ich mit der Gruppe ohne Einlagen oder gehe ich in einer zweier bzw. dreier – Gruppe mit Aktion! Unsere „Jugend“ hatte ein tolles Programm vorbereitet. Es war zum Fürchten, Gruseln, Lachen und Schreien. Spaß hat es allen gemacht. Die Nachtruhe verschob sich bis 23.30 Uhr nach hinten. Wir hatten an diesem Tag alles richtig entschieden.
6.Tag – Baden, buddeln, Boot fahren
Den wärmsten Tag der Woche haben wir uns für unseren Abschlusstag aufbewahrt. Schon nach dem Frühstück liefen wir mit unseren Booten zum Strand. Es zogen zwar noch viele Wolken den Himmel entlang, trotzdem war es schon schön warm. Jeder konnte nach Herzenslust Baden oder buddeln. Unsere drei Schlauchboote waren immer dicht umlagert.
Zum Mittagessen schafften wir es, den gesamten Vorrat an Eierkuchen aufzuessen. Gleich danach ging es wieder zum Stauweiher. Da das Wasser angenehm warm war, nutzten viele den langen Nachmittag zum Baden. Es entstanden am Strand im Sand große Burgen und tiefe Löscher. Man hatte den Eindruck, die Kinder haben den gesamten Strand umgebuddelt. Das letzte Geld wurde in Eis umgesetzt.
Als Abschluss haben wir gegrillt. Es gab Roster, Steaks, Beefsteaks und Fleischtaler. Schnell war alles verputzt. Nun mussten eingepackt werden. Das ging doch schneller als gedacht. Deshalb war noch Zeit für unser Stammspiel – dem Kampf um die Fahnen. 22.00 Uhr lagen alle im Bett. Erstaunlich schnell ist Ruhe eingezogen.
7.Tag – Tag des Aufräumens und der Abreise
Am Abreisetag mussten fast alle Kinder geweckt werden. Frühstücken, den Rest einpacken, Zimmer säubern – alles verlief sehr entspannt ab. Ein großes Lob an die Kinder. Die Jugendherberge hat selten so sauber Zimmer übergeben bekommen. 10.30 Uhr waren auch die letzten auf der Heimreise.